Flockenmühle Würzburg
Flockenmühle Würzburg
Geschichte – unsere Flockenmühle in Würzburg
In unserer Flockenmühle in Würzburg arbeiten wir seit 1945 nach den Demeter-Richtlinien. 1950 wurden die ersten Demeter-Flocken abgepackt, in eine blaue Tüte aus doppeltem Papier und Pergamin. Diese Flocken waren das erste offiziell zertifizierte Produkt unter Demeter weltweit!
Die Flockenmühle in Würzburg hat genau wie die Spielberger-Mühle eine lange Tradition – und beide sind Familienunternehmen. Der Apotheker Georg Gehrsitz entwickelte die Idee für eine Flockenmühle in der Kriegsgefangenschaft. Erkrankungen von Magen und Darm, Mangel- und Unterernährung waren in der Gefangenschaft ein ständiges Problem. Als Schonkost bot er damals seinen Mitgefangenen Haferbrei an und nutzte so die heilende Wirkung von Haferflocken.
Seine neue Handwerksflockenmühle auf dem elterlichen Hof in der Rhön wurde allerdings schon 1950 zu klein. Da in Deutschland wenig Hafer anbaut wurde und dieses Getreide vorwiegend über den Wasserweg aus Skandinavien kam, verlegte er die Mühle an den Hafen in Würzburg. Die Haferflocken, zuerst noch teilweise konventionell, wurden nun auf Demeter umgestellt. Bis ins Jahr 2000 bezog die Flockenmühle Getreide über den Wasserweg, heute lässt sich der Bedarf mit regionalem Bio-Hafer decken.
1992 übernahmen sowohl Volkmar Spielberger die Spielberger-Mühle als auch Peter Gehrsitz die Flockenmühle von ihren Vätern. Die Zusammenarbeit der beiden Mühlen hatte jedoch schon in den 1980er Jahren begonnen, als die beiden Söhne eine enge Partnerschaft aufbauten. Seither stellt die Flockenmühle in Würzburg alle Flocken für die Spielberger Mühle her.
Seit 2014 gehört die Gehrsitz-Flockenmühle zur Spielberger Mühle. Mit viel Erfahrung produzieren wir dort erstklassige Flocken aus über 20 Getreidearten. Eine Besonderheit ist die Verarbeitung von Hafer mit der Hafer-Darre. Hier findet ihr viele spannende Informationen zu unseren Flocken.
Die Herstellung der Spielberger-Flocken
Das Betreten unserer Flockenmühle ist ein Erlebnis für alle Sinne. Der aromatische Geruch von Hafer steigt in die Nase, man hört und spürt das rhythmische Arbeiten der Mühle, sieht die Müller:innen bei ihrer handwerklichen Arbeit und fühlt eine wohlige Wärme.
Die Herstellung von Haferflocken unterscheidet sich von allen anderen Flocken. Beim Hafer ist die Schale, der sogenannte Spelz, besonders fest mit dem Korn verbunden. Er fällt deshalb nicht beim Dreschen ab. Der Spelz ist aber nicht genießbar und muss vor dem Flockieren entfernt werden. Damit die Haferkerne ihr wundervoll nussiges Aroma entfalten können, werden sie bei Spielberger vor dem Entspelzen zuerst schonend gedarrt. Das ist eine echte Besonderheit, denn unsere Mühle setzt als einzige Bio-Flockenmühle auf die Rohhafer-Darre. Dabei wird der ungeschälte Hafer mehr als anderthalb Stunden erwärmt. Der unverdauliche Spelz schützt dabei die empfindlichen Kerne und seine positiven Inhaltsstoffe, während das Darren den Flocken ihr einzigartiges Aroma verleiht. Nach der Darre wird der Hafer vom Spelz befreit, wie alle anderen Getreidesorten gedämpft und zu Flocken von verschiedener Größe und Zartheit gewalzt. Unsere Müller:innen prüfen währenddessen immer wieder mit allen Sinnen die Ergebnisse.
So wird aus dem Korn eine Flocke
Damit aus einem Haferkorn eine gleichmäßige, stabile Flocke entstehen kann, die nicht zerbricht, wird das Korn in unserer Mühle zuerst mit heißem Wasserdampf schonend gedämpft und dann gewalzt. Für Kleinblatt- oder Zartblattflocken wird das Korn zuvor zerschnitten – so entstehen aus einem Korn mehrere kleinere Flocken. Für Zartblattflocken wird das Korn außerdem besonders fein ausgewalzt.
Alle anderen Getreidearten verlieren ihren Spelz bereits bei der Ernte oder sie werden mechanisch davon befreit. Daher folgt auf das Entspelzen direkt das Dämpfen. So entstehen gleichmäßige und stabile Flocken, die nicht in der Verpackung zu Mehl zerfallen. Dabei wird das Korn mit Hilfe von Wasserdampf 65 bis 70 Grad geschmeidig. Sobald die gewünschte Feuchtigkeit im Getreide erreicht ist, werden die Körner auf dem Flockierwalzwerk ausgewalzt und anschließend getrocknet.
Für Kleinblatt-Flocken wird das Korn zuvor zerschnitten. Die Müller:innen nennen dies „grützen“. Aus einem Korn werden so mehrere Flocken. Für Zartblatt-Flocken werden die gegrützten Getreidekörner zusätzlich besonders dünn ausgewalzt. Dadurch werden sie noch feiner als Kleinblatt-Flocken und sind noch besser löslich.