Unser Wirtschaften

Fairness entlang der Lieferkette

Unser Wirtschaften

Als Müller:innen sind wir ein Glied in einer Kette – einer Menschenkette, die sich voller Fairness auf Augenhöhe begegnet. Von denen, die unser Saatgut pflegen, bis zur Beratung im Bioladen Deines Vertrauens.

Schau genau hin: Kauf anders. Iss anders. Und Du veränderst die Welt.

Wie wir mit unseren Partner:innen verknüpft sind und warum Du beim Thema Fairness genau hinschauen solltest, erzählen wir Dir hier.

 

 

Fairer Handel funktioniert nur auf Augenhöhe

Faire Vereinbarungen für den Handel auf Augenhöhe sind für uns ein Haltungs- und Handlungsprinzip. Auf dieser Grundlage arbeiten wir mit allen unseren Partner:innen – egal ob Gemeinschaft, Einzelbetrieb, regional oder überregional. Jede unserer Partnerschaften ist für uns etwas Besonderes.

Garantierte RohstoffabnahmeIn uns finden Landwirt:innen einen verlässlichen Partner. Wir schließen unbefristete, langfristige Verträge mit ihnen ab und garantieren ihnen, alle Getreide die sie anbauen abzunehmen. Damit können sich die Landwirt:innen darauf verlassen, dass sie ihre produzierten Waren verkaufen können – ganz unabhängig von der Marktsituation. Das schafft Absatzsicherheit und Vermarktungssicherheit. Landwirt:innen haben dadurch die Möglichkeit vorauszuplanen und in ihre Betriebe zu investieren.

Wusstest Du, dass wir in unserer Mehl- und Schälmühle auch Spezialitäten wie Emmer, Einkorn und Buchweizen verarbeiten können? Dadurch können wir unseren Landwirt:innen alle Marktgetreide abnehmen die sie anbauen. Um die Biodiversität und Bodenfruchtbarkeit auf den Feldern erhalten zu können und den Anbau dennoch an den Marktbedarf anzupassen, stehen wir in engem Austausch mit unseren Partner:innen. Jährlich besprechen wir gemeinsam die Anbauplanung, um die sinnvollen und notwenigen Fruchtfolgen einzuhalten.

Unsere fairen Handelsbeziehungen umfassen aber nicht nur engen Austausch, gemeinsame Planung und Abnahmegarantien, sondern auch einen fairen Preis. Mit unseren Lieferant:innen vereinbaren wir jährlich in partnerschaftlicher Verantwortung faire Preise, welche die Arbeit der Landwirt:innen wertschätzen und ihnen ein gutes Einkommen sichern. Das gibt den Landwirt:innen zusätzlich eine Ertragsgarantie. Für viele Landwirt:innen bedeutet das eine Möglichkeit langfristig zu planen und Gewinne, in neue Maschinen, Ställe oder ähnliches zu reinvestieren.

 

 

Respekt voreinander und vor der Natur

Kennst Du den Verein FairBio e.V.? Seit 2011 sind wir Mitglied dieser bundesweiten Initiative, die sich für hochwertige und gesunde Biolebensmittel im Sinne des Nachhaltigkeitsgedankens einsetzt. Den Initiator:innen ist es ein Anliegen, das Thema Fairness für heimische Biolebensmittel stärker ins Bewusstsein zu rücken. Die Einhaltung der Vereinsgrundsätze zu Qualität, Transparenz, Regionalität, Nachhaltigkeit, Klima-, Umwelt- und Tierschutz sowie fairen Partnerschaften wird regelmäßig von einer unabhängigen Öko-Kontrollstelle überprüft. Unternehmen wie die Spielberger Mühle, welche diese Grundsätze einhalten, erhalten nach der Prüfung ein entsprechendes Zertifikat. Wir lassen uns jährlich zertifizieren.

Wir schätzen unsere Partner:innen und ihre Arbeit. Deswegen garantieren wir nicht nur faire Preise und eine Abnahme, sondern verarbeiten die wertvollen Rohstoffe mit höchstem Respekt. Wir achten auf eine schonende und werterhaltende Weiterverarbeitung, sodass aus den Rohstoffen gesunde, hochwertige Lebensmittel entstehen können. Zu wissen, was aus dem Getreide wird, für das sie das ganze Jahr gearbeitet haben, ist für viele Landwirt:innen eine wichtige zusätzliche Wertschätzung.

 

 

Unsere Norm: So regional wie möglich

Traktor mit Menschen

Auf dem Bild: Die demeter-Erzeugergemeinschaft Unterland mit uns auf der Hofrundfahrt.

Für uns bei der Spielberger Mühle gilt der Grundsatz, unsere Rohstoffe stets so regional wie möglich zu beziehen. Um das zu ermöglichen ist für uns die Zusammenarbeit mit regionalen Erzeugergemeinschaften, kurz EZG, ein zentraler Baustein. Erzeugergemeinschaften sind eine Art Nutzgemeinschaft. Hier schließen sich Landwirt:innen zusammen, die gemeinschaftlich die Qualität ihrer Produkte besprechen, verbessern und diese gemeinsam vermarkten möchten, um eine bessere Position am Markt zu erzielen. Außerdem können sie sich ergänzen und untereinander Ausgleiche schaffen, wie beispielsweiße durch unterschiedliche Zyklen in der Fruchtfolge – dadurch bauen nicht alle im selben Jahr das gleiche Getreide an und die Erzeugergemeinschaft kann den Markt mit einem vielfältigen Angebot an Feldfrüchten bedienen.

70% unserer Rohstoffe kommen aus regionalen ErzeugergemeinschaftenWir arbeiten eng mit vielen EZGs zusammen, stehen bei Fragen zur Seite, besprechen Sortenempfehlungen mit ihnen und engagieren uns in der Züchtung von zukunftsfähigem Saatgut. Die Gründung der EZG Unterland, mit der wir seit Jahrzehnten zusammenarbeiten, geht sogar auf die Initiative unseres Seniorchefs Hans Spielberger im Jahr 1989 zurück.

Wusstet ihr, dass rund 70% der Rohstoffe, die wir verarbeiten aus solchen regionalen Erzeugergemeinschaften sowie von weiteren Landwirt:innen aus der Region stammen?

Einige Rohstoffe – wie z.B. Reis oder Sesam – brauchen andere Bedingungen und stammen deshalb aus Projekten über die Region hinaus. So beziehen wir beispielsweise unser Reissortiment von einem Partnerlandwirt aus Norditalien. Und unseren Basmatireis erhalten wir von einer demeter-Initiative in Indien, denn die duftende Reissorte wird nur am Fuße des Himalayas angebaut. Unseren Sesam, der ebenfalls ein anderes Klima benötigt, beziehen wir aus Ägypten vom demeter-Anbauprojekt in Sekem.

 

 

Ein Herzensprojekt: Unser Reis aus Italien

Reisfeln in Italien

Eines unserer ältesten Projekte ist die Zusammenarbeit mit der Riseria Marsinari in Norditalien, in der Lombardei. Von dort beziehen wir unseren Reis in demeter-Qualität. Die Partnerschaft entstand bereits in den 80er Jahren zwischen unserem Seniorchef Hans Spielberger und Senior Marsinari und wird heute von der nächsten Generation weitergeführt. Die Beziehung ist nicht nur eine geschäftliche, sondern es ist eine Freundschaft daraus entstanden. Man besucht sich gegenseitig, tauscht sich aus und lernt voneinander. Ein fairer Umgang ist für uns hier selbstverständlich. Wie auch mit unseren anderen Partner:innen werden die Verträge unbefristet geschlossen und faire Preise in partnerschaftlicher Verantwortung festgelegt.

Neben der fairen Handelsbeziehung, sollte hier auch die besondere Anbaumethode erwähnt werden. Diese ist für Italien einzigartig und ähnelt der in Asien üblichen Weise. Dabei werden die Reispflanzen im Gewächshaus vorgezogen und nach einigen Tagen in Reihen direkt in die Beete gepflanzt und dann mit aufgefangenem Quellwasser aus den Bergen geflutet. Der Vorteil: Das Unkraut kann den Reispflanzen nicht so leicht Konkurrenz machen. Denn durch das Vorziehen sind die Pflanzen bereits beim Setzen in das Feld robuster, nehmen bereits einen größeren Platz ein und können sich besser gegenüber dem Unkraut behaupten. Die Pflanzung in Reihen hat außerdem den Vorteil, dass zwischen den Reihen vorsichtig mit landwirtschaftlichen Maschinen das Unkraut mechanisch entfernt werden kann. Durch die neue Methode ist damit eine umweltschonende Möglichkeit entstanden, wie ohne die Verwendung von Herbiziden das Unkraut beherrscht werden kann. Gleichzeitig zeigt sich schon jetzt nach einigen Jahren Praxisanwendung, dass auch die Artenvielfalt profitiert. Da zwischen den Reihen freie Wasserflächen stehen bleiben, gibt es in der Region heute wieder Vogelarten, die über lange Jahre nicht mehr zu sehen waren, wie beispielsweise Purpurreiher, Graureiher und Ibisvögel.

 

 

Neue Perspektive für indische Landwirt:innen

Indische Reisbäuerinnen

Ein Projekt, von dem wir unseren Basmati-Reis und Amaranth beziehen ist ein demeter-Anbauprojekt am Fuße des Himalayas. Die Initiative unterstützt dort Landwirt:innen beim Umbau ihrer Anbauweisen auf ökologische Landwirtschaft. Ziel des Projektes ist sowohl die Verbesserung der Lebensqualität der Landwirt:innen als auch die Gesundheit für Mensch und Umwelt und Bildung. Einen besonderen Schwerpunkt legt das Projekt auf die Situation von Frauen. In der  patriarchal geprägten Gesellschaft in Indien haben es Frauen sehr schwer, weshalb die Initiative sie im Besonderen unterstützt.

Wer seine Bewirtschaftung auf ökologische Landwirtschaft umstellen möchte, erhält Beratung und Schulungen hinsichtlich Anbautechnik, Finanzierung, Zertifizierung und Vermarktung. Für den Export und die Weitervermarktung der Waren sorgt die Initiative. Auf eine faire Bepreisung der Waren wird dabei großen Wert gelegt. Die meisten Landwirt:innen besitzen nur wenige Quadratmeter Fläche. Hier bauen sie zu allererst die Produkte an, die sie für den eigenen Lebensunterhalt benötigen. Den Überschuss – und seien es nur einige Kilogramm Reis – können sie über die Initiative verkaufen.

Indien ist eines der größten Anbaugebiete für Reis, Getreide, Baumwolle und Zucker und gehört zu den größten Reis Exportländern der Welt. Die Grüne Revolution führt seit den 1960er Jahren viele Landwirt:innen in Abhängigkeiten von Agrochemie- und Saatgutkonzernen. Die ökologische Landwirtschaft bietet eine gesunde, nachhaltige und unabhängige Alternative für Mensch, Tier und Umwelt.

 

 

Irgendwas gibt’s irgendwo. Unsere Produkte exklusiv im Bio-Fachhandel

Wir wollen, dass dieser gesunde Kreislauf des Lebens eine Zukunft hat. Deshalb gibt es die Produkte der Spielberger Mühle ausschließlich im Bio-Fachhan­del, d.h. in Bioläden, Bio-Fachgeschäften, Bio-Supermärkten und Reformhäusern. Warum? Weil echtes Bio in höchster Qualität nicht in die Abwärtsspirale der Gewinnmaximierung geraten darf. Wir sind davon überzeugt, dass es gesellschaftlich und sozial überlebenswichtig ist, Marktstrukturen zu erhalten, die eine völlige Dominanz des Systemhandels verhindern. Nur so retten wir die Wertschätzungskette zwischen ökologischer Landwirtschaft, handwerklicher Verarbeitung, echtem Bio-Fachhandel und den bewusst kaufenden und genießenden Menschen.